Sportakrobatik

Sportakrobatik

Sportakrobatik - die älteste Sportart der Welt. In Wahrheit ist die Akrobatik sogar die älteste Turnsportart der Welt, die im alten Ägypten ca. 2000 Jahre vor Chr. ihre Wurzeln hat. Ägypten zählt also als Ursprungsland der Akrobatik, in den meisten Sprachen wird auch heute noch der Begriff der „Pyramide“ verwendet, der vermutlich aus dieser Epoche stammt. Damals überwanden Jugendliche mit akrobatischen Sprüngen das Tier. Akrobatische Traditionen hinterließen ihre Spuren überall in der Welt.

Der Begriff "Akrobatik" findet seinen Ursprung im griechischen Wort „Akrobatos“ (Er, der auf Fußspitzen steht) und entwickelte sich über die Zirkusartistik zur heutigen Sportart. Bei den Griechen war das Pyramidenbauen ein Bestandteil der antiken olympischen Spiele.

Die Sportakrobatik ist heute eine weltweit verbreitete und völlig eigenständige Sportart. Besonderer Beliebtheit erfreut sie sich vor allem in Osteuropa, China und Japan, aber auch in Deutschland und den Benelux-Ländern.

Rund um die Sportakrobatik   

Sportakrobatik ist eine Form des Turnens, die in Form von Bodenturnen sowie als Partner- und Gruppenakrobatik ausgeübt wird. Mit dem Ziel, sich bei Wettkämpfen mit anderen Gruppen zu messen.
Vereinfacht ausgedrückt: Man nehme reichlich Artistik, gewürzt mit Bodenturnen und garniere es mit Choreographie und Tanz - fertig ist die interessante Mischung der Sportakrobatik.

Sportakrobat*innen turnen auf einer zwölf mal zwölf Meter großen, gefederten Bodenfläche. Das Wettkampfprogramm besteht aus einer Balance-, einer Dynamic-, und einer kombinierten Übung als Mehrkampf. Meistertitel gibt es auch für die Balance,- bzw. Dynamic-Übung. Diese unterscheiden sich im Charakter grundlegend. Alle Übungen müssen für maximal zweieinhalb Minuten nach Instrumentalmusik choreografiert werden. In jeder Übung müssen 6 Elemente enthalten sein. In der Kombinierten jeweils 3 Balance- und 3 Dynamic-Elemente.

Es werden fünf akrobatische Disziplinen unterschieden:
    •    Damenpaare
    •    Herrenpaare
    •    Mixed Paare (Dame, Herr)
    •    Damengruppen (3 Damen)
    •    Herrengruppen (4 Herren)
Auf nationaler Ebene kommen noch die Disziplinen Podest Damen und Podest Herren dazu. Die Wettbewerbe werden weiterhin in Altersgruppen der Schüler*innen, Jugend, Junioren und Senioren gegliedert.

Bei allen Zusammensetzungen müssen die Vorgaben des Code of Point (Regelwerk für Sportakrobatik), und die des Kürkataloges berücksichtigt werden. Beide werden von der FIG alle vier Jahre überarbeitet und an die Länder weitergegeben. Spezielle Eigenheiten für Deutschland werden in der Wettkampfordnung des DSAB geregelt.

Einteilung der Altersklassen 

Die meisten Sportler*innen beginnen mit der Nachwuchsklasse, dem KFL-Programm. Hier wird in 3 verschiedene Leveln gestartet. Entscheidend für den Level,in dem geturnt werden darf,ist allein das Alter der Sportler.Es zählt das Alter, das in dem Kalenderjahr des Wettkampfs erreicht wird.
    
Level 1    6 Jahre bis 11 Jahre
Level 2    7 Jahre bis 12 Jahre
Level 3    8 Jahre bis 13 Jahre

Im Level 1 gibt es nur Paare und Damen Gruppen. In Level 2 und Level 3 gibt es dann zusätzlich die Herren Gruppen. In allen Levels wird eine kombinierte Übung mit einer Länge von 2 Minuten geturnt.
 
Nach dem KFL-Nachwuchsprogramm gelten die Startklassen der Leistungsklasse. Deutschlandweit gelten die Starterklassen: Schüler*innen, Jugend, Junioren und Meisterklasse. In jeder Klasse darf der Altersunterschied höchstens 6 Jahre betragen.
 
Schüler (6-14 Jahre)    Hier werden zwei Übungen gezeigt, eine Balance- und eine Tempoübung. Es ist eine maximale Schwierigkeit vorgegeben.
Jugend (8-16 Jahre)    Hier werden schon drei Übungen gezeigt, Balance, Tempo und Kombi.
Junioren (11-19 Jahre)    3 Übungen
Meisterklasse (ab 13 Jahren)    3 Übungen, keine maximale Schwierigkeit mehr
 
Übersteigt in diesen Altersklassen eine Partnerin oder ein Partner die maximale Altersgrenze, muss in die nächste höhere Klasse gewechselt werden. Schaffen die Sportler*innen diesen Leistungssprung nicht, besteht die Möglichkeit in der Wettkampfklasse zu starten. 

Die Wettkampfklasse werden die Startklassen WKK 1.1, WKK 1.2 und WKK2 unterschieden.

WKK 1.1    6 Jahre bis einschließlich 13 Jahre
WKK 1.2    6 Jahre bis einschließlich 16 Jahre
WKK 2    Mindestalter 8 Jahre
 
Zur Einteilung der Altersgruppen gilt der Geburtsjahrgang und die Altersdifferenz zwischen dem jüngsten und dem ältesten Sportler darf max. acht Jahre betragen. 
In der Altersgruppe WKK2 enfällt diese Regel, wenn der jüngste Sportler ein Alter von 13 Jahren erreicht hat.
 

Unterschiede zwischen Turnen und Sportakrobatik 

Gerätturnen und Sportakrobatik haben, vor allem im Bereich der Körperspannung, Flugkoordination, Gleichgewichtsgefühl, Beweglichkeit usw., viel gemeinsam.
Nur verwenden die Sportakrobat*innen keine Geräte, sondern lediglich den eigenen Körper oder den einer  Partnerin oder eines Partners, um Höhe und Flugphasen zu erreichen. Sportakrobatik ist aber vor allem ein Teamsport, was sicherlich den größten Gegensatz zu anderen Turnsportarten darstellt. Eine Übung ist nur mit zwei oder mehreren Personen möglich, deren individuelles und turnerisches Können, sowie deren kooperative Fähigkeiten gefragt sind. Die Sportler*innen müssen körperlich und psychologisch sehr nah zusammenarbeiten können.