Special Olympics World Games Berlin 2023: Herausragende Leistungen der bayerischen Teilnehmerinnen

26.06.2023

Kompletter Medaillensatz für Luisa Egersdörfer

Luisa Egersdörfer aus Bayern gelang im höchsten Level 4 bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 großartiges: Sie gewann Gold am Stufenbarren, Silber am Sprung und Bronze am Schwebebalken, wurde Vierte im Mehrkampf und am Boden. Erstmals nahmen deutsche Turnerinnen bei Weltspielen an den Turn-Wettbewerben teil. Am Start waren über 100 Teilnehmer*innen, die in verschiedenen Leistungslevels ihr Bestes gaben.

Luisa Egersdörfer war nach der Siegerehrung überwältigt von ihren Emotionen. Ihre Mutter und zugleich auch Trainerin, Sandra Gref: „Luisa ist eine tolle Turnerin und sie erntet jetzt den Lohn für das, was sie in den letzten 17 Jahren gemacht hat: fleißig trainiert, kein Training versäumt – das ist jetzt die Krönung ihrer turnerischen Laufbahn!“ Luisa Egersdörfer trainiert seit 17 Jahren beim SV Fortuna Regensburg, dreimal in der Woche. Die neuen Übungen für die Weltspiele wurden etwa ein Jahr lang erarbeitet. Die Atmosphäre in Berlin, die Fairness unter den Athletinnen, Kampfrichterinnen aber auch den Trainerteams findet sie einzigartig. „Die Begeisterungsfähigkeit ist beispielhaft. Jeder wird gefeiert, weil jeder sein Bestes gibt“, sagt Gref.

Gref, die auch Head Coach der kleinen deutschen Turn-Delegation ist, hofft, dass sich mit dem ersten Start von deutschen Turnerinnen bei Special Olympics World Games mehr Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen zum Sport motivieren: „Ich bin mir der Pioniersituation bewusst und dass beide Turnerinnen quasi ´Zugpferde´ für Deutschland sind.“ Der Sport für Menschen mit Beeinträchtigungen sollte jetzt großen Zulauf bekommen und mehr Leute sollten sich dafür interessieren: „Turnen findet in den Sportvereinen statt und nicht in den Werkstätten. Wir sollten schauen, dass wir die Athletinnen und Athleten in die Sportvereine bringen.“

In diese Richtung blickt auch Tom Hauthal, Delegationsleiter vom #TeamSOD, im Hauptamt Sportdirektor von Special Olympics Deutschland: „Die Wettbewerbe, der Sportstätte und die Bedingungen, die wir den Athletinnen und Athleten in beiden Sportarten hier geboten haben - das hat alles gut funktioniert, auch durch die Zusammenarbeit mit den Fachverbänden schon in der Vorbereitung. Hinzu kam wie an allen Sportstätten die unglaubliche Begeisterung, das Miteinander und die Freude am Sport, das waren für alle Beteiligten unvergessliche Momente. Und natürlich sind wir als deutsche Delegation sehr, sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Turnerinnen und Gymnastinnen! Jetzt muss es uns gemeinsam mit dem DTB, mit dem wir ja schon seit einigen Jahren kooperieren, darum gehen, die schon aktiven Athletinnen und Athleten mit Behinderung in beiden Sportarten zu finden, weitere zu interessieren und gemeinsam mehr Trainingsmöglichkeiten in Vereinen zu schaffen und auch weitere Wettbewerbe zu ermöglichen.“

Auch in der Rhythmischen Sportgymnastik wurden herausragende Leistungen gezeigt. Ivana-Helena Duric und Melanie Scharff, beide aus Bayern, gelang ein großartiger Einstand: Im internationalen Feld erreichten sie in ihrer Leistungsgruppe 3 jeweils Silber (Duric mit Ball und Reifen; Scharff mit Band) und einen 5. Platz (Scharff mit Reifen)! Die Freude war riesig bei den beiden Athletinnen und ihren Trainerinnen Sandra Berger (Headcoach) und Manuela Brehmer, zumal niemand mit einem solchen Erfolg gerechnet hatte. Auch im gesamten - 413 Athletinnen und Athleten umfassenden - #TeamSOD ist man stolz auf die beiden Gymnastinnen und die gelungene Premiere einer Sportart, die bisher noch nicht im Programm von Special Olympics Deutschland (SOD) enthalten war. International ist die Sportart in der Special Olympics Bewegung schon lange etabliert und gehört mit ihrem hohen Showanteil zu den Aushängeschildern der großen Events.

Internationale Gym-Show zum Abschluss

Turnerin Luisa und Gymnastin Melanie Scharff, ebenfalls aus Bayern, hatten auch die Ehre, in der internationalen Gym-Show zum Abschluss der RSG- und Turn-Wettkämpfe der Weltspiele, am Sonntag, 25.06.2023, noch einmal aufzutreten und eine ihrer Wettkampfübungen zu präsentieren; Melanie mit dem Band, Luisa am Schwebebalken – jeweils begleitet vom begeisterten Beifall der Zuschauenden, unter denen auch Timothy Shriver, der Präsident von Special Olympics International (SOI) war. Moderiert wurde die Show von Olympiaturnerin Kim Bui. Alle gemeinsam tanzten dann ihren Flashmob zum fröhlichen Abschluss ihrer Wettbewerbe.

Turnerische Expertise vor Ort

Kim Bui, die die Turn-Wettbewerbe und die Gym-Show im CityCube moderiert hat: „Als ich vom Organisationskomitee für die Weltspiele angefragt wurde, habe ich sofort zugesagt! Die Stimmung hier ist unglaublich, das konnte ich mir so nicht vorstellen. Zur Vorbereitung habe ich mir Videos angeschaut. Es ist hier so ein unglaubliche Atmosphäre, so eine tolle Stimmung. Da ist so viel Freude pur dabei. Ein Miteinander, was ich vorher noch nie so erlebt habe. Es macht riesigen Spaß, hier mit dabei zu sein und zu moderieren. Es ist einfach toll, dass auch zwei Turnerinnen aus Deutschland bei den Wettbewerben mitmachen. Das ist etwas ganz Besonderes."

 

 

Quelle: Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. und Deutscher Turner-Bund

 

Fotos:

AHI- LOC/Annegret Hilse

SHO – SOD/Stefan Holtzem

kein Eintrag gefunden