Bericht aus dem Fachgebiet Sportakrobatik

2021 bis 2023

Für die bayerische Sportakrobatik ging es nach der ersten Coronawelle wie für alle Sportarten mit angezogener Handbremse weiter. Kadersportler*innen durften allerdings Gott sei Dank weitertrainieren. Für Jana Semenchenko (TSV Friedberg) und Lilly Maresch (SAV Augsburg Hochzoll) erfüllte sich im Frühjahr 2021 der Traum eines/r jeden Leistungssportlers/in. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Genf war der erste Höhepunkt in diesem Jahr. Der Weg dahin war gepflastert mit viel Training und Choreografie- und Techniktraining. Gegen eine starke Konkurrenz erarbeiteten sie sich einen 13. Platz in der Gesamtwertung. Begleitet wurden sie von ihrer Trainerin Sandra Maresch. Im Herbst 2021 durften die beiden Sportlerinnen nach Italien zur Europameisterschaft. Dort belegten sie in der Gesamtwertung einen hervorragenden 5. Platz.

Generell trägt die Arbeit der Landestrainerinnen Sandra Maresch, Nicole Wilbold und Angelika Leuschner Früchte. In enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Fachgebiets Sportakrobatik wurde vieles bewegt. Die Organisation von Choreografie-Lehrgängen und Kampfrichteraus- und weiterbildungen trägt zur stetig positiven Entwicklung bei.

Die Nominierung des Augsburger Trios Gloria Baur, Sabrina Wilbold und Milla Neumayer für den Bundeskader und letztendlich im Juni 2023 für die Europameisterschaft 2023 in Varna in Bulgarien sind wunderschöne Momente, über die wir uns sehr freuen.

Alle Vereine in Bayern leisten eine sehr gute und engagierte Arbeit. Die Ausrichtung von Bayerischen Nachwuchsturnieren oder Bayerischen Meisterschaften sind zwar sehr arbeitsintensiv, aber am Ende zählen die glücklichen Momente unserer Sportlerinnen und Sportler. Im Herbst 2021 fand dann auch erstmalig seit Jahren eine Deutsche Meisterschaft in Bayern statt. Unter 2G-Bedingungen wurde in Augsburg die Deutsche Meisterschaft Junioren 1 und der 1. Augsburger Akro Cup abgehalten. Glücksmomente mit Coronamaske. Ein Deutscher Titel sowie zwei Silbermedaillen gingen nach Bayern.

Im Sommer fand ein internationaler Jugendaustausch mit Israel in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sportakrobatikbund in Augsburg statt. Diese andere Facette des Sports beeindruckte uns sehr. Freundschaften sind entstanden und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus beiden Nationen tauschen sich heute noch regelmäßig aus. Sogar der Bayerische Rundfunk berichtete mal nicht über ein Fußballspiel, sondern widmete der Sportakrobatik sechs Minuten Sendezeit.

Ebenfalls Sommer 2022 fand nochmals eine Deutsche Meisterschaften in Augsburg statt. Die Junioren 2 und die Meisterklasse war zu Gast und auch diesmal ging Silber und Bronze nach Bayern. 8400 Views im Livestream waren sehr beachtlich.

Insgesamt vollzogen die Bayerischen Sportlerinnen und Sportler auch 2023 eine sehr gute Entwicklung. Die Deutschen Meisterschaften in Berlin, Dresden und Duisburg waren mit guten Resultaten geprägt. Auch bei internationalen Wettkämpfen wie dem Mäusnest Cup in Alberhausen schlugen sich unsere Sportlerinnen beachtlich. Das Bundeskadertrio erreichte im Finale hinter Israel und vor Bulgarien einen sehr guten zweiten Platz.

Generell ist das größte Handicap unserer Sportart die öffentliche Wahrnehmung. Das Landesturnfest war an dieser Stelle ein Beispiel. Im Außenbezirk von Regensburg bieten sich leider nicht viele Möglichkeiten für eine publikumswirksame Präsentation. Generell war die Berichterstattung in den Printmedien über dieses Turnevent sehr dürftig.

Bei den Neuwahlen des Fachgebiets Sportakrobatik ergab sich eine Veränderung bei der Jugendleitung. Eine zusätzliche Stelle als Projektverantwortliche für Social-Media wurde geschaffen. Damit wollen wir begeisterte und engagierte Menschen frühzeitig in unsere ehrenamtliche Tätigkeit einbinden.

Momentan läuft die Bewerbung für die Ausrichtung der Europameisterschaft der Sportakrobatik 2027 in Augsburg. Es wäre ein Mega-Event, bei dem sich alle Turnbegeisterten einbringen können und würde hoffentlich viel Publikum in die Sportstätten holen, um mehr über diese außergewöhnliche und toll aussehende Sportart zu erfahren.

Alexander Baur
Vorsitzender Fachgebiet Sportakrobatik